Die österreichische Bildungslandschaft zählt zu den besten weltweit und steht dem amerikanischen Bildungsstandard in nichts nach.
Bildung ist in Österreich sowohl ein Menschenrecht als auch eine gesetzliche Verpflichtung. Jeder Mensch, unabhängig von Herkunft oder Religion, hat Anspruch auf Bildung. Für alle in Österreich dauerhaft lebenden Kinder gilt die neunjährige Schulpflicht: Sie müssen von der 1. bis zur 9. Klasse – im Alter von 6 bis 15 Jahren – eine Schule besuchen. Anschließend können sie frei entscheiden, ob sie ihre schulische Laufbahn fortsetzen oder direkt eine berufliche Ausbildung beginnen möchten.
Der Besuch öffentlicher Schulen ist kostenlos, während an Privatschulen Gebühren fällig sind. Eltern können sich auch für das Modell „Hausunterricht“ (häusliche Bildung) entscheiden.
Bildungsstufen und -wege:
Primarstufe:
Erste vier Schuljahre (Alter 6–10), Besuch der Volksschule.
Sekundarstufe:
Danach vier Jahre Neue Mittelschule („Hauptschule“) oder Gymnasium („AHS“). Im Anschluss gibt es verschiedene Optionen:
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- Vier Jahre Oberstufengymnasium mit Matura
- Drei oder vier Jahre berufsbildende mittlere Schulen (Handelsschulen, Pflegeschulen, Landwirtschaftsschulen etc.)
- Fünf Jahre berufsbildende höhere Schulen (HTL, HAK, HLW, BAKIP etc.) mit Matura
- Ein Jahr Polytechnische Schule und dann drei Jahre Berufsschule in dualer Ausbildung (Praxis + Theorie). Ab Jahrgang 9 sowie freiwillig in Jahrgang 10/11: Erweiterte Ausbildung, Berufsvorbereitung und praktische Orientierung in der gewählten Fachrichtung.
Spezialschulen:
Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen, Lernschwierigkeiten oder Einschränkungen existieren spezielle Förderschulen.
Hochschul-Bildung (ab 18/19 Jahren):
Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen, sowie private Hochschulen mit internationalem oder fachspezifischem Profil.
Die Zulassung zum Studium ist in Österreich grundsätzlich offen: Jeder, der eine Matura, Berufsreifeprüfung, Aufnahmeprüfung oder einen „Gleichwertigkeits-Zertifikatsnachweis“ vorlegen kann, ist berechtigt, sich zu bewerben. Bei ausländischen Abschlüssen kann das sogenannte „Konformitätszertifikat“ erforderlich sein, das die Eignung für das Studium bestätigt.
Für Bachelorprogramme an Fachhochschulen kann die Zulassung durch fachliche Qualifikation und bestandene zusätzliche Prüfungen erfolgen. In zahlreichen Fächern sind Aufnahme-, Eignungs- oder Auswahlprüfungen vorgeschrieben; besonders für Kunst-, Sport- und pädagogische Studiengänge muss eine entsprechende Vorbildung oder entsprechende Eignung nachgewiesen werden (z. B. Instrumentalkenntnisse, sportliche, fachliche oder kreative Begabung).
An staatlichen Universitäten gelten Aufnahmeverfahren nur für bestimmte Fächer (z. B. Medizin, Zahnmedizin, Veterinärmedizin, Psychologie). Für Lehramtsstudiengänge sowie in pädagogischen Hochschulen gibt es mehrstufige Qualifikations- und Auswahlprozesse.
Bekannte private Schulen in Wien:
Vienna International School (VIS): Internationale Programme vom Kindergarten bis zur Matura, International Baccalaureate, Fokus auf interkulturelle Bildung.
American International School Vienna (AIS Vienna): Amerikanisch geprägter Lehrplan vom Kindergarten bis zur 12. Klasse, International Baccalaureate im Abschluss.
Danube International School Vienna: Britisches Curriculum, International General Certificate of Secondary Education und International Baccalaureate für höhere Klassen.
Lycée Français de Vienne: Französische Programme vom Kindergarten bis zur 12. Klasse, Diplôme national du Brevet sowie Baccalauréat.
Theresianum: Privates Traditionsgymnasium seit 1746, Programme von der Volksschule bis hin zum Gymnasium. Die Schule ist staatlich geführt, enthält aber kostenpflichtige Angebote.
Amadeus International School Vienna: Britischer Lehrplan, International General Certificate und International Baccalaureate vom Kindergarten bis zur Matura.
